Interview mit Reto Buner, Grossvater von Cornelius

Da mein Grossvater mir schon mehrere Geschichten von seiner Kindheit und vom Gebrauch des Radios erzählte, entschloss ich mich, ihn zu Interviewen.

Wie hast du das Radio kennen gelernt?


Als ich etwa 8 Jahre alt war und das Radio langsam aufkam, war mein Vater die einzige Person im Dorf, die einen Radioempfänger besass. Dadurch hatte ich schon relativ früh Kontakt mit diesem damals völlig neuen Medium.

Wie war dazumal das Angebot an Radiosendern?

Wir konnten mit unserem Apparat nur einen Radiosender empfangen und viel Programm gab es auch noch nicht.
Man hörte die Nachrichten und vielleicht manchmal einen Bericht, aber ansonsten lief nicht sehr viel.

Also war es nicht sehr bewegend, Radio zu hören?

Doch, und wie! Es war für diese Zeit eine Sensation und es kamen Leute, die wir höchstens vom Sehen her kannten mit einer Flasche Schnaps zu uns nach Hause und fragten, ob sie auch einmal Radio hören durften.

Haben sich durch diesen Radio dann auch neue Bekanntschaften schliessen lassen?

Ja, denn manchmal sassen bis zu 10 Personen in unserem Wohnzimmer und hörten den Stimmen im Radio zu, wobei immer wieder neue Kontakte geknüpft wurden. Es gab sogar mache Abende vor dem Radio, die mit der mitgebrachten Flasche bis spät in die Nacht dauerten.

Lief denn der Radio durchgehend?


Nein, überhaupt nicht. Nur wenn mein Vater ihn einschaltete, wurde Radio gehört. Für uns war es jedes Mal eine Freude wenn der Radio lief, auch wenn man die Musik nicht richtig hörte und man sich einiges dazu dichten musste.

Wie hast du die Entwicklung des Radios erlebt?


Es gab immer mehr Radios im Dorf und bald hatte jeder, der es sich leisten konnte, einen Radioempfänger zu Hause. Auch das Sendeprogramm und vor allem die Tonqualität wurden besser.
Für mich ist es unglaublich wie sich das Radio entwickelte da ich es praktisch von Anfang an erleben durfte und ich bin erstaunt wie klein und handlich die Geräte geworden sind.


Was bedeutet dir das Radio heute?

Es ist für mich immer noch sehr wichtig und ich nehme jeweils meinen Weltempfänger auf meine Reisen mit. So kann ich immer und überall Radio hören, was mir sehr wichtig ist.


Kommentar von Cornelius zum Interview
Im Gegensatz zu meinem Grossvater habe ich einen ganz anderen Bezug zum Radio. Ich bin mit Radio als Backgroundmusik und -information aufgewachsen. Radiohören hat für mich niemals diesen Stellenwert, sondern ist angenehm, wenn man z.B. keine andere Musikquelle hat. Mich interessiert in erster Linie die Radio-Technik und der  Aufwand, der dafür betrieben wird.

<<<Zurück





powered by KoHoP.DE, dem gratis Homepage Provider

Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich
der Autor dieser Homepage. Mail an den Autor